Es war einmal…Vor langer, langer Zeit beschäftigte Daimler noch eigene Pförtner, Köche, Staplerfahrer, Klempner, Reinigungskräfte. Und heute ? Heute tummeln sich bei uns WISAG Sicherheit & Service GmbH, Aramak Catering & Verpflegung, Rehnus Logistics, Grohmann Logistik GmbH, SQS Qualitätssicherung, Formel K GmbH…
Es fing alles damit an, dass sich Daimler und andere Konzerne Leiharbeiter
holten, Beschäftigte 2. Klasse. Erst ein paar, angeblich nur für Sonderaufträge und Produktionsspitzen. Irgendwann gab es aber kein Halten mehr. Leider auch, weil die Gewerkschaftsführung höheren Leiharbeitsquoten zustimmte.
Im Lauf der Zeit kam man auf die Idee, noch mehr Geld zu sparen. Man schloss mit Kleinbetrieben Verträge für ein bestimmtes „Werk“ ab. Nicht nur für einmalige Malerarbeiten, sondern für monatelange Tätigkeiten auf unserem Firmengelände. Die Folge: Diese Kleinbetriebe liehen sich ihrerseits Zeitarbeiter aus.
So werden immer mehr Arbeitsplätze aus den Daimler-Fabriken rausverlagert und Tarifverträge unterlaufen. Laut unserem Personalvorstand Herrn Porth soll weiter an der Wettbewerbsfähigkeit gearbeitet werden. Man will noch „weniger von diesen Dienstleistungen selbst erbringen. Das Instrument
dafür sind externe Anbieter.“
In einem halben Jahr beginnt die nächste IGM-Tarifrunde. Damit haben wir die Möglichkeit, bundesweit gemeinsam Forderungen gegen den Missbrauch von Werkverträgen aufzustellen – und streikfähig zu werden. Wir von der „Alternative“ sagen: Es sollte ein tarifvertragliches Veto-Recht der Betriebsräte gegen Werkvertrags-Missbrauch geben.
Im Herbst soll eine bundesweite Konferenz von Daimler-Vertrauensleuten stattfinden. Dort könnten wir gemeinsam eine Strategie für Gegenwehr ausarbeiten. Damit diese Chance nicht verpasst wird, haben wir von der „Alternative“ einen entsprechenden Antrag für das nächste Treffen unserer Vertrauensleute vorbereitet. Damit könnten wir von Berlin aus ein klares Signal senden: Mit Lohndumping durch Fremdvergabe muss Schluss sein! Die IG Metall sollte ihre Kampagne gegen Werkvertrags-Missbrauch verstärken und hierzu Forderungen in die nächste Tarifrunde aufnehmen!
# Diesen und noch weitere Artikel findest du in unserer letzten Ausgabe Nr.47.